Als ganzheitliche Heilkunde wird die Traditionelle Chinesische Medizin auch im Westen schon seit vielen Jahren geschätzt mit oft sehr wirksamer Ergänzung zur Schulmedizin. Vor über 2500 Jahren in China entstanden, verfügt die TCM über eine eigene Systematik der Diagnose- und Therapieverfahren. Nach chinesischer Auffassung liegen der Natur und auch den körperlichen Abläufen die gegensätzlichen Pole von Yin und Yang zugrunde. Wenn sie im Ungleichgewicht sind, die Harmonie gestört ist, wird der Mensch krank. Für die Gesundheit ist es wichtig, dass die Lebensenergie Qi harmonisch im Körper fließt. Daher haben Heilmethoden der TCM das Ziel, den individuellen natürlichen Energiefluss wieder ins Gleichgewicht zu bringen, Krankheiten auszuleiten, Yin und Yang zu harmonisieren und den Körper zu stützen. Gesundheitsfürsorge und Prävention sind dabei von ebenso großer Bedeutung wie die Behandlung bereits bestehender Krankheiten und Beeinträchtigungen.
Die chinesische Diagnostik macht sich mit allen Sinnen ein möglichst umfassendes Bild des Patienten und seiner Beschwerden. Verschiedene Aspekte wie z. B. Stimme der Patienten, Temperaturempfinden, Schlafverhalten, Zungen- und Pulsveränderungen helfen dabei.
Fünf therapeutische Säulen bilden die Basis der TCM-Therapie: Akupunktur, Pflanzentherapie, spezielle Massagetechniken (Tuina), Bewegungsübungen (Qi Gong, Taiji) und Ernährungslehre.
Prof. Dr. Heidenkummer ist seit fast 25 Jahren Mitglied der SMS (Societas Medicinae Sinensis) und ist seit dieser Zeit der chinesischen Medizin sehr verbunden. Prof. Heidenkummer hat seine Ausbildung auf diesem Gebiet abgerundet durch ein sehr erfolgreiches Masterstudium an der Technischen Universität München mit dem Abschluss eines M.sc. (Master of science TU München) mit Studienaufenthalt an der TCM-Universität von Chengdu/China und weiteren Ausbildungskursen z.B. bei der DAA (Deutsche Akademie für Akupunktur).
Die chinesische Pflanzentherapie zählt zu den inneren Verfahren der TCM und ist eine ihrer wichtigsten Behandlungsmethoden. Dabei werden Substanzen pflanzlicher oder mineralischer Natur, deren Qualität und Sicherheit selbstverständlich streng überprüft wird und die nur über deutsche Apotheken bezogen werden, individuell je nach Diagnose zusammengestellt. Ausgeschlossen sind tierische Produkte oder geschützte Pflanzenarten.
Als sogenanntes Dekokt werden die verordneten Rezepturen entweder von den Patienten selbst oder direkt von Apotheken abgekocht und mit heißem Wasser über einen gewissen Zeitraum eingenommen und bei Bedarf an die jeweilige Situation angepasst. Daneben können Rezepturen auch in Form von Granulaten oder als Trockensubstanzen in Kapselform mit praktischerer Handhabung verordnet werden.
Für das Verständnis der chinesischen Physiologie sind die Funktionskreise und auch die sog. Wandlungsphasen (auch Elemente genannt) essentiell. Nur ein tiefes Verständnis dieser der TCM zugrunde liegenden Theorie ermöglicht die kompetente Anwendung dieser seit langem sehr bewährten Medizin. Wie die westliche Schulmedizin hat auch die chinesische Medizin ein fundiertes und logisches theoretisches Fundament, das die Grundlage für Diagnose und Therapie darstellt. Im Gegensatz zur westlichen kausal-analytischen Schulmedizin ist die TCM eine induktiv-synthetische Medizin.
In der TCM besteht das Organsystem aus Funktionskreisen, die teils dem Yin und teils dem Yang zugeordnet werden. Die Funktionskreise werden nur metaphorisch mit den Organnamen benannt und haben deshalb nicht die exakte physiologische Entsprechung der westlichen Medizin.
Leber, Herz, Milz, Lunge und Niere sind die fünf Speicherfunktionskreise (Yin), während Gallenblase, Dünndarm, Magen, Dickdarm, Blase und die drei Wärmebereiche zu den Durchgangsfunktionskreisen zählen (Yang). Alle Funktionskreise greifen im Idealfall harmonisch ineinander und beeinflussen sich gegenseitig. Zugeordnet sind den Funktionskreisen die Leitbahnen (oft als Meridiane bezeichnet), die bei der Akupunktur die Grundlage der Therapie sind.
Veränderungen an Zunge und Puls sind wichtige Bausteine für die TCM. Die Zunge gilt als Spiegel unseres Gesundheitszustandes, ihre Begutachtung ist ein sehr altes Diagnoseverfahren, das unter verschiedensten Aspekten durchgeführt wird. Über Leitbahnen ist die Zunge mit den Organen verbunden, bestimmte Regionen auf der Zunge entsprechen diesen Organen. Aus Farbe, Belag und Form der Zunge können Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand der Patienten gezogen werden.
Auf eine lange Tradition blickt auch die Pulsdiagnose zurück. In der TCM werden bei der Kontrolle des Pulses nicht nur seine Frequenz, sondern auch sein Verlauf, seine Gleichmäßigkeit und seine Stärke bewertet. Der Puls wird bei der Untersuchung an jeweils drei Positionen an beiden Handgelenken gefühlt, die wiederum Funktionskreisen zugeordnet sind.
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